PROTESTE IM AUSLAND
GEGEN
DEN KASSELER OBERBÜRGERMEISTER
BERTRAM HILGEN
UND SEINEN AMTSDIENER
Das gab es zuvor noch nie!!!
Normalerweise protestieren Menschen in Westeuropa (auch in Kassel) gegen unerträgliche Zustände in Russland
oder auch China sowie anderen ähnlichen Ländern.
Die Umstände mit der Kasseler Ausstellung der verfolgten russischen Kunst von Wassilij Slonow konfrontierten uns mit der umgekehrten
Situation.
Die sich aus Kassel über Sibirien innerhalb der russischen nichtregimetreuen Kunstszene ausbreitenden Informationen über die Vorgehensweise des Kasseler Oberbürgermeisters
und seiner Gefolgschaft haben letztendlich auch Moskau erreicht und dortige Kunststudenten dermaßen wütend gemacht, dass in der Weltmetropole beschlossen wurde, eine Protestaktion gegen die Zustände im
Kasseler Rathaus ins Leben zu rufen.
Denn gerade von einer Stadt, welche als documenta-Stadt weltweit bekannt ist, erwartet jeder, der den korrupten sowie
rücksichtslosen Parteistrukturen in Russland nicht angehört, etwas anderes, als das, womit die Leiterin des Kasseler
Kulturamtes samt weiteren Vertretern der nordhessischer Kunst- und Kulturbürokratie die russische Kunstszene schockierten.
Vor allem erwartete man in Russland nicht, dass bei der Kasseler Rathausführung regimenahe chinesische Kunst willkommen
ist (und sie auch mit einer großzügigen über Monate dauernden Präsentation in der Innenstadt rechnen konnte), jedoch
Werke von einem Regimegegner unerwünscht sind und deren Präsentation in der gleichen Innenstadt verhindert wird.
Auf der Suche nach Erklärungen für ein derartiges Verhalten stellte man sich in Moskau vor, dass der - auch als
Märchenstadt bekannte - Ort von einem siebenköpfigen Monster unterdrückt und gesteuert wird.
In Folge dieser Überlegungen entstand in der russischen Hauptstadt die Idee, Fliegenklatschen mit Gesichtern der Provinzprominenz zu erstellen, welche die Bewohner Nordhessens mit ihrem netten Lächeln von den
Seiten der regionalen Medien fast täglich begrüßt!
Diese einzigartigen Designobjekte haben auch einen praktischen Wert!
Im Gegensatz zu...
... zum Beispiel zu einer gewöhnlichen Holger-Börner-Medaille, mit welcher man wenig anfangen kann.
Eine Fliegenklatsche mit dem Gesicht eines Rathausmitarbeiters von der obersten Etage stellt etwas viel Sinnvolleres
sowie Einzigartiges dar!
Jedes der sieben Teile des Kunstwerks der Moskauer Kunststudenten besitzt einen eigenen Titel. Aber auch für das
Ganze - so meinen die angehenden Künstler damals - haben sie einen passenden Namen gefunden:
"Die Unkrautstreuer" heißt die Serie.
Weil sie nach den ihnen bekannten Tatsachen über Kassel jetzt der deutschen Demokratie nicht mehr vertrauen als der
russischen, möchten die Studenten, dass weder ihre wirklichen Namen noch ihre Pseudonyme bekannt werden. Aus Angst vor Konsequenzen.
Auch dieser Tatsache ist zu entnehmen, dass die nordhessische SPD mit ihrem Verhalten nicht nur dem Ruf der Stadt Kassel sowie der nordhessischen Region schadet, sondern außerdem auch
noch dem Ansehen der Bundesrepublik Deutschland.
Derartiges haben wir den auch als "armselige Geister" bekannten Personen aus dem Kasseler Rathaus zu verdanken, deren Gesichter in der Serie "Die Unkrautstreuer" verewigt wurden und aktuell in der Gästetoilette vom German Center of Modern Art in Hombressen einen angestammten Platz innerhalb einer Dauerausstellung gefunden haben.
Was jemand aus der Elite der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Russlands über die Vorgehensweise der Kasseler SPD denkt, zeigt Wassilij Slonow in seinem Werk,
welches zu seiner ersten Ausstellung außerhalb Russlands entstand.
Obwohl er zuerst (bevor er seine Erfahrungen mit den obersten Stellen im Kasseler Rathaus machte) entschlossen war,
ein Kunstwerk zu erschaffen, in welchem er seine Dankbarkeit zum Ausdruck bringt, dass seine Arbeiten
in der Innenstadt der documenta-Stadt gezeigt werden können, zwang ihn die Rathausprominenz, seine Meinung zu ändern. So entstand in den Weiten Sibiriens ein Kassel-Gemälde, auf dem deutlich zu sehen ist, woran Nordhessen leidet.
Das Original-Ölgemälde eines der wichtigsten zeitgenössischen Künstler des größten Landes der Erde ist im German Center of Modern Art in Hombressen zu sehen und wartet auf Ihren Besuch!
Wer will, erhält KOSTENFREI während seines Besuchs eine Postkarte mit dem Gemälde des russischen Kunststars.
Wie die HNA berichtete, wurde Artur Klose im Jahr 2015 ausgewählt, um für die Jubiläumsmuseumsnacht - die zehnte Nacht der Museen der Russischen Föderation -
eine Videobotschaft aus Deutschland zu produzieren, welche während dieser renommierten Veranstaltung den Gästen auf einer Riesenleinwand gezeigt wurde.
Als ein deutscher Künstler, welcher in
Russland innerhalb von Pressekonferenzen als
"Symbol des Friedens"
bezeichnet wurde, berichtete er anhand von konkreten Beispielen über die degenerierten
Zustände im Kasseler Rathaus. Im weiteren Teil des Filmes ging es um seine Erfahrungen mit dem Landrat Uwe Schmidt, welche er nach dem Umzug von der Stadt in den Landkreis machte.
Einzelheiten darüber kann man im Bereich
erfahren.
Im Hintergrund des Originalbildes aus der Videobotschaft sieht man drei von den sieben in Moskau erstellten Fliegenklatschen (links die Kulturamtsleiterin und rechts der Oberbürgermeister mit seiner Partnerstädtebeauftragten Brigitte Bergholter).
Über die Werksreihe mit dem Titel "Die Unkrautstreuer" berichtete das Fernsehen auch in Deutschland. Die sieben Fliegenklatschen mit den Gesichtern von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kasseler Magistrats waren nicht nur in der Ukraine, sondern auch bereits in mehreren deutschen Städten in Ausstellungen zu sehen.
Auch in Hessen. Und dort sogar in der Landeshauptstadt!
Adam Szymczyk – der künstlerische Leiter der aktuellen documenta – meint, dass es ihm immer um Kunst gehe, die sich mit
dem Ort ihrer Entstehung und ihrer Präsentation auseinandersetzt.
Der chinesische Star der documenta 13 namens
Ai Weiwei meinte während dieser Ausstellung, dass Kunst und das alltägliche Leben
einander begegnen müssen, sich miteinander verbinden müssen.
Wenn man die erste Ausstellung, welche Artur Klose in seinem Leben organisierte, nach den Kriterien bewertet, welche für
den künstlerischen Leiter der documenta 14 sowie den chinesischen Kunstweltstar von Bedeutung sind, kann sie mit Sicherheit Ausstellungsmachern als Vorbild dienen.
Denn unerwartete im Zusammenhang mit der Organisation der Präsentation auftretende Ereignisse bewirkten,
dass in einer Serie über russische Themen plötzlich ein
"Welcome! Kassel"- Kunstwerk entstand, welches anschließend auch noch zum zentralen Punkt der Ausstellung wurde.
Desweiteren mischten sich in die Ereignisse sogar ausländische Kunststudenten ein - Studenten, welche noch nie in
Deutschland waren - und erstellten eine aus sieben Teilen
bestehende Serie, auf der Gesichter der Mitarbeiter des Magistrats der documenta-Stadt zu sehen sind.
In Kassel waren die Gesichter noch im hinteren Bereich der Ausstellung zu sehen, um dann in der westukrainischen
Großstadt Lemberg ins Zentrum der Ausstellung zu rücken.
Und auch das ist noch nicht alles!
Denn sogar Zuschauer griffen am vorletzten Tag in Kassel in das Ausstellungskonzept ein und mischten sich aktiv in das Kunstgeschehen!
Gäste der Kunstausstellung in der Stellwerk-Galerie bewirkten, dass die Schau der vom autoritären russischen Staat verfolgten Kunst am vorletzten Tag ergänzt (bzw. vervollständigt) wurde:
Eben um diesen Bereich, welcher auf dem Foto zu sehen ist und innerhalb der Ausstellung rechts neben dem an dem Parteienfilz erbrechenden Herkules zu sehen war.
Es ist also auf jeden Fall so, dass es sich dabei um Kunst handelte,
die sich mit
dem Ort ihrer Entstehung und ihrer Präsentation auseinandersetzte!
Dieser Kunst begegnete in diesem Fall auch das alltägliche Leben!
Und verband sich mit ihm - mit der roten Kasseler Realität!
Ein Interview mit dem Weltstar der russischen nichtregimetreuen Kunstszene bekommt man zu lesen, wenn man auf die oben abgebildete Miniatur des Artikels klickt. Er stammt aus der Zeit, als die Ausstellung im russischen Museum of Modern Art von den Handlangern des autoritären Staates geschlossen wurde. Zu der Zeit wußte der sibirische Künstler noch nicht, dass es gelingen wird, die verfolgte Kunst pünktlich zu der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Deutschland auszustellen. /Quelle: "Der Spiegel"; Nummer 25 vom 17.6.13, Seiten 112 und 113/